Perfektion durch Kombination

Linde Material Handling

Leichtkransystem mit schwerwiegenden Vorteilen

Wirtschaftlichkeit und eine hohe Leistungsfähigkeit zeichnen die E-Staplerserien von Linde Material Handling aus. Bereits bei der Produktion setzt Linde auf Leistung und Flexibilität – und entschied sich bei der Montagelinie der neuen Staplerserien BR 387 und 388 für das weltweit bewährte Demag Leichtkransystem KBK.

Ein System für alle Anforderungen

Gewichtsoptimierte Kranbrücken, kompakte Baumaße und vielseitige Befestigungsmöglichkeiten – das Leichtkransystem KBK bietet vielfältige Vorteile. Linde entschied sich für Kombinationen aus KBK Aluminium- und Stahlprofilen und die intelligente Kopplung der Kransysteme mit der Prozesssteuerung. Überwachungsfunktionen sind dadurch integriert und lassen sich bei geänderten Taktbedingungen adaptieren.

Für die Zukunft gerüstet

Nach der Einarbeitungsphase des Montagepersonals in die Takteinheiten plant Linde die Umstellung auf eine Fließfertigung. Die Demag Krantechnik ist dafür bereits vorbereitet: Reibradfahrantriebe lassen sich auskuppeln und der Kran durch die formschlüssige Verbindung langsam mitziehen.

  • Kombination von Aluminium- und Stahlprofilen
  • Ergonomische Lösungen für die Taktmontage
  • Verknüpfung mit der Systemsteuerung

Vormontage

Vormontage mit zwei Kranebenen

Start der Stapler-Produktionslinie ist in der Vormontage: Hier nehmen die Werker mit einem 4-Tonnen-Deckenkran vom Typ EPDE Gegengewichte auf, drehen sie mit einer Wendeeinrichtung und positionieren sie auf dem bereitstehenden FTS-Fahrzeug. Eine Feststelleinrichtung begrenzt den Drehwinkel des Hakens und sichert damit zuverlässig die dauerhafte Stromversorgung der darin eingehängten Wendeeinrichtung. Die Bedienung sämtlicher Funktionen erfolgt über den Demag Steuerschalter DST. Durch die an der Deckenkonstruktion abgehängte Kranbahn bleibt der Boden frei von zusätzlichen Bahnstützen, wodurch Platz für die Montage und Flexibilität in den Prozessen gesichert werden.

Ebenso an der Deckenkonstruktion abgehängt sind die direkt unter den Deckenkranen installierten KBK-Hängekrananlagen. An dem Bahnpaar verfahren zwei KBK Einträger-Hängekrane mit Demag Kettenzügen DC-Pro, mit deren Hilfe das Montagepersonal weitere Komponenten wie Lenkachsen, Onboard-Lader und Spannungswandler einsetzt. An einem dieser handverfahrbaren Krane ist zusätzlich ein Bearbeitungstableau mit Schraubertechnik installiert, das aus ergonomischen Gründen an einem KBK-Fahrwerk besonders leichtgängig verfährt.

Durch die Nutzung von KBK II-R-Profilen mit integrierter Schleifleitung als Kranträger ist eine leitungsfreie Stromversorgung der Kettenzüge und des Bedientableaus gewährleistet. Die an den systemeigenen KBK II-Lastfahrwerken angekoppelten Stromabnehmerwagen greifen die Energie direkt von den Schleifleitungen ab.

Staplerfertigung nach Maß

Für die Montage seiner Staplerserien nutzt Linde Material Handling die Vorteile des Leichtkransystems KBK. Dazu entschieden sich die Werksplaner für die Kombination von gewichtsoptimierten Hängekranen aus Aluminiumprofilen und Kranbahnen aus KBK-Stahlprofilen.

Versetzte Kranbahnen für optimierte Kranbrückenlängen

Über der 3,50 Meter breiten Montagelinie und den seitlichen Bereitstellungszonen verlaufen zwei Kranbahnen mit einem Abstand von acht Metern. Ein Längenmaß, bei dem das Linde-Planungsteam ergonomische Einschränkungen aufgrund der Größe der dort von Hand verfahrbaren Einträger-Hängekrane sah. So entschied man sich, zwei weitere Kranbahnstränge zwischen diesen Profilen zu installieren. Mit dieser versetzten Anordnung ließen sich Kranbrücken mit einer maximalen Länge von sechs Metern einhängen, die im Wechsel die Bereitstellungszonen links oder rechts sowie die mittige Montagelinie überkranen. Ein weiterer Kran, der ein Prägegerät für das Anbringen der Fahrgestellnummern aufnimmt, nutzt die beiden Innenbahnen mit einer Spannweite von vier Metern.

Überwachung der Montagetakte

Über der Montagelinie verfahren zehn Hängekrane, von denen vier in Zweiträger-Bauweise ausgeführt sind und die mit elektrischen Reibradfahrantrieben komfortabel verfahren werden. Mit ihrer Hilfe übernehmen die Werker die seitlich der Montagelinie bereit gestellten Einbaumodule, deren Gewicht über 15 Kilogramm beträgt. Nach einer definierten Taktzeit setzen sich die FTS-Fahrzeuge wieder in Bewegung und fahren jeweils fünf Meter vor bis zur nächsten Taktstation. Um diesen Taktvorgang zu starten, müssen alle Katzen aus der Mitte der Montagelinie bis zum Ende der Kranbrücke verfahren sein. Dieser Ausrückvorgang wird über Fahrendschalter überwacht, die an jeder Kranbrücke installiert sind. Die Signalübertragung erfolgt mit Hilfe der Demag Schleifleitung DCL an die Zentralsteuerung. Von dort aus werden an jedem Arbeitsplatz per Ampelleuchten die aktuellen Zustände signalisiert. Erst wenn alle Katzfahrwerke ausgerückt sind und damit alle Ampeln auf Grün stehen, kann ein neuer Takt gestartet werden.

KBK-Profile kombinierbar

Um dem Montagepersonal die tägliche Arbeit weiter zu erleichtern, entschieden sich die Werksplaner von Linde Material Handling für Kranbrücken mit geringerem Eigengewicht – gefertigt aus dem Aluminiumprofil Aluline 180. Damit nutzten sie eine Stärke des weltweit bewährten Leichtkransystems KBK: Die Aluminiumprofile sind mit den Kranbahnen aus Stahlprofilen kombinierbar.

Parallel zu der Montagelinie wurden weitere Arbeitsplätze für die Vormontagen eingerichtet. Dort werden z. B. Sitzhauben oder Druckspeicher für die Bandmontage vorbereitet. Auch hier profitiert das Personal bei den handverfahrbaren Kranen von leichteren Kranbrücken aus Aluminium, die ebenfalls in Kranbahnen aus Stahlprofilen leichtgängig verfahren werden.

Energieversorgung über integrierte Schleifleitungen

Die KBK II-R Profile mit integrierter Schleifleitung kommen bei Linde Material Handling auch als Kranbahnen für die Montage- und Vorbereitungslinien zum Einsatz. Damit wird die Energieversorgung bis zu den Kranbrücken ohne jegliche Schleppleitung realisiert, was ein erhöhtes Maß an Flexibilität schafft. Insgesamt acht parallele Kranbahnen überziehen den gesamten Fertigungsbereich, die – auch im Hinblick auf veränderte Anforderungen – in identischer Höhe abgehängt sind.

Universalkrane mit kompakten Maßen

Die beiden letzten Arbeitstakte umfassen den Anbau der Hubmasten sowie den Einbau von Batterien. Für diese Arbeiten innerhalb der Montagelinie wurden Krane mit höheren Tragfähigkeiten und konstruktiven Sonderlösungen benötigt. Zum einen wird der Mast beim Einbau gekippt, es entsteht Schrägzug. Weiter müssen die Arbeitsgänge – obwohl in unmittelbarer Umgebung – unabhängig voneinander ausgeführt werden.

Die Lösungen: Zwei Einträger-Laufkrane mit einem Spurmittenmaß von 14,15 Metern fahren auf einer Bahn. Um möglichst nah zusammenfahren zu können, wurden die Kopfträger asymmetrisch ausgelegt. Mögliche Kollisionen werden verhindert durch eine zweistufige Sicherheitsabschaltung. Der für die Hubmast-Montage zuständige Kran, Typ EPDE, ist mit einem Seilzug DR-Pro 3,2 Tonnen ausgestattet, dessen Zwillingsseilführung den Schrägzug erlaubt. Um die bei der Neigung des Mastes auftretenden Horizontalkräfte sicher zu handhaben wurden zudem die beiden Kopfträger mit insgesamt vier Fahrantrieben bestückt, die den Kran millimetergenau in Position halten. Mit dem zweiten Kran EPKE mussten besonders geringe Anfahrmaße erreicht werden. Dazu wurde ein 2,5-Tonnen-Kettenzug DC-Pro installiert. Mit seiner Pro-Hub-Funktion, können bis zu 90% höhere Nenngeschwindigkeiten im Teillastbereich erreicht werden. Die stufenlose Bedienung erleichtert das Positionen die Komponenten. Jeder Bediener kann die Länge der Steuerleitung oder die Position des Steuerschalters ohne Verkabelungsaufwand ergonomisch an seine Bedürfnisse anpassen. Durch den Einsatz von Frequenzumrichtern für drei Richtungen sind Lasten präzise und komfortabel zu positionieren.

Kabelgebundene Steuerschalter

Für die Bedienung der Krantechnik setzt Linde ausschließlich auf kabelgebundene Steuerschalter DST für ein ermüdungsfreies Arbeiten. Bei der Vielzahl an Montageschritten, die auf der vorhandenen Fläche auszuführen sind, bevorzugen die Planer des Staplerherstellers die direkte Anbindung der Mitarbeiter an die Gewerke.

Schwenkkrane mit optimaler Bewegungsfreiheit

Eine weitere Komponente aus dem Leichtkransystem KBK haben die Linde-Werksplaner in ihre Stapler-Produktion integriert. Neben einem Säulenschwenkkran installierten sie sechs Wandschenkkrane, die keinen Platz am Boden beanspruchen. Dazu wurden Anbauplatten mit Standard-Bohrbildern vorbereitet, die an der Tragwerkkonstruktion der Halle befestigt wurden. An diesen Bohrplatten sind Wandschwenkkrane aus KBK-Profilen montiert, die sich durch ein besonders geringes Eigengewicht auszeichnen. Die einstellbare Schwenkbegrenzung sichert den kollisionsfreien Betrieb, ein Umhängen der Krane ist innerhalb der Halle möglich und sichert höchste Flexibilität.