Pressemeldung
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Mehr Flexibilität beim Schwerlasthandling

  • Neues Energiekonzept für schienengebundene Verfahrwagen
  • Ohne leitungsgebundene Energieversorgung
  • On-board-Ladeeinheit für erhöhte Flexibilität
  • Bewährte Demag Antriebskomponenten als Basis

Die neuen Demag Komponenten mit Batterietechnik ermöglichen den Transport von schweren Lasten ohne externe Energiezuführung und -versorgung. Damit wird die Voraussetzung für ein flexibles Schwerlasthandling geschaffen.

Am Anfang stand die Anforderung eines Kunden. Gewünscht war ein Verfahrwagen für Lasten bis 40 Tonnen, der in erster Linie schienengebunden in einer Halle verfährt, aber auch aus der Halle herausfahren kann und dabei die Schienen des Werkszugverkehrs quert. Dieses Einsatzprofil erforderte ein neues Konzept für die Energieversorgung: Der Strom muss „an Bord“ sein. Mit batteriebetriebenen Förder- und Hebezeugen haben die Demag Ingenieure Erfahrung und entwickelten für Industrieeinsätze die Komponenten für den Batteriewagen, der nun erstmals vorgestellt wird.

Antrieb aus dem Systembaukasten

Die Grundkonstruktion des autarken Verfahrwagens ist bekannt und bewährt. Das Fahrwerk besteht aus vier Fahreinheiten aus dem Demag Systembaukasten mit den DRS-Radblöcken und integrierter Antriebseinheit sowie der zugehörigen Steuerung. Diese aufeinander abgestimmten Komponenten werden vom Anwender in den Stahlbau einer kompakten, aber extrem stabilen Grundeinheit integriert. Sie nimmt die Last auf und verfährt sie zum Zielort.

Dieses Konzept ermöglicht nicht nur das Queren von Schienen, sondern auch eine insgesamt höhere Flexibilität, weil beim Planen der Fahrwege nicht auf feste Leitungen Rücksicht genommen werden muss. Die Investitionskosten sind gering, weil es sich auch bei den Batterien um Standard-Industriekomponenten handelt und die Leitungsquerschnitte gering bleiben können, da die Leitungen der Leistungseinheit ausschließlich für Drehstrom ausgelegt sein müssen.

Innovatives Konzept mit bewährten Komponenten

Die Onboard-Ladeeinheit sorgt für die Aufladung der Batterie in der Versorgungszone. Die Leistungseinheit wandelt den Batteriegleichstrom in Verbindung mit dem Frequenzumrichter vom Typ Dedrive Compact STO in Drehstrom und versorgt die Antriebe über den Demag Frequenzumrichter vom Typ Dedrive Compact STO mit der nötigen Energie und gewährleistet – je nach Bedarf – ein sanftes oder dynamisches Beschleunigen sowie drehzahlgeregelten Betrieb.

Bei der Auslegung der Antriebe verwendeten die Demag Ingenieure das CalDrive-Auslegungstool. Zum Engineering-Umfang gehörte in diesem Fall auch die Konstruktion und Auslegung der Leistungsbaugruppe einschließlich Dimensionierung der Batterie anhand des geplanten Fahrspiels, der möglichen Ladezonen sowie das Konzept für die Rückfallebenen bei Notbetrieb oder leerer Batterie.

Kundenspezifisches Projekt – ins Standardprogramm aufgenommen

Andere Anwendungsmöglichkeiten für derartige Verfahrwagen mit Batterie sind Bereiche mit hoher Verschmutzung wie z.B. Lackier- und Strahlkabinen, in denen Energieleitungen jeglicher Art schnell Schaden nehmen können. Da auch in anderen Bereichen der Materialflusstechnik – zum Beispiel beim Containerhandling – zunehmend batteriebetriebene Fahrzeuge zum Einsatz kommen, wurden die Batterielösungen in das Standardprogramm der Demag Komponenten für den flur- und schienengebundenen Transport schwerer Lasten aufgenommen. Die Antriebstechnik für die Fahrzeuge wird jeweils individuell projektiert und aus dem Demag Systembaukasten konfiguriert. Das gilt nicht nur für die Abmessungen und die Tragfähigkeit, sondern auch für die Batteriekapazität und das Sicherheitskonzept, zu dem je nach Einsatz u.a. Sicherheits-Laserscanner, Bumper und eine Abstandserkennung gehören.

Ergänzende Informationen

Demag Antriebslösungen für das flurgebundene Schwerlasthandling

Komponenten und Systeme aus dem Demag Baukasten treiben weltweit nicht nur Krane der unterschiedlichsten Bauarten an, sondern auch flurgebundene Fördersysteme. Zu den Einsatzbeispielen gehören Schwerlast-Drehtische in der Automobilproduktion, schienengebundene Verfahrwagen und Querförderer für den innerbetrieblichen Materialfluss sowie mobile Architektur-Anwendungen wie z.B. für bewegliche Dachkonstruktionen von Fußballstadien und Mehrzweck-Arenen.

Kernkomponente: Demag Fahreinheiten

Der Demag Systembaukasten der Antriebstechnik besteht aus standardisierten Baugruppen, aus denen sich Flachgetriebe-, Winkelgetriebe- und Stirnradgetriebemotoren konfigurieren mit Abtriebsdrehmoment [Nm] von bis zu 11.500 Nm lassen.

Für die nötige Traktion des Batteriewagens sorgt das Demag Radblocksystem DRS, das in acht fein abgestuften Baugrößen mit Tragfähigkeiten von bis zu 40 t pro Rad verfügbar ist. Standardmäßig zahlreiche Laufradkonturen gewährleisten die passgenaue Konfiguration für den jeweiligen Einsatzfall. Jede Baugröße wird in vier Varianten gefertigt, um einen optimalen Anschluss an die Kundenkonstruktion zu gewährleisten.

Batterietyp und Leistung

Die Ladeeinheit arbeitet sowohl mit robusten Blei-Säure-Batterien als auch mit leistungsstarken Li-Ionen Batterie zusammen und gewährleistet so eine gute Lebens-dauer bei normalen Temperaturen.

Durch Parallelschaltung oder Konfiguration für Dreiphasen-Betrieb der Leistungseinheiten können auch Antriebsleistungen > 6 kW einfach realisiert.

Anwendungsspezifisches Sicherheitskonzept

Da der komplette Antriebsstrang einschließlich der Steuerung aus einer Hand kommt, ist es mit geringem Aufwand möglich, auch Sicherheitsfunktionen in das Konzept zu integrieren. Auch hierbei können die Demag Ingenieure auf umfassende Erfahrungen aus dem Kranbau zurückgreifen. Als Schutz für das Personal können die Batteriewagen mit Bumpern, End-schaltern und/ oder optoelektronischen Sicherheitssystemen wie z.B. Sicherheits-Laserscannern ausgestattet werden. Auf der steuerungstechnischen Seite lassen sich unter anderem Abstandserkennung und Tandembetrieb mehrerer Batteriewagen für den Langgut-Transport realisieren.

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Christoph Kreutzenbeck

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